Attraktive Förderprogramme für Unternehmen bieten vielfältige Möglichkeiten, um Mitarbeitende im Betrieb bei Teilqualifizierungen zu unterstützen. Durch die sogenannte Beschäftigtenqualifizierung können sich Arbeitnehmende zur Fachkraft ausbilden lassen, ohne dabei eine duale Ausbildung mit den entsprechenden Gehaltseinbußen beginnen zu müssen. Durch die finanziellen Unterstützungen werden die Kosten der Unternehmen für Weiterbildungsmaßnahmen erheblich reduziert, was die Fachkräfteentwicklung enorm erleichtert. Die Förderprogramme sind oft flexibel gestaltet und können auf die individuellen Bedürfnisse des Unternehmens abgestimmt werden, so dass die alltäglichen Arbeitsprozesse nicht sonderlich beeinträchtigt werden. Die Beschäftigten profitieren ebenfalls, da sie ihre Fähigkeiten erweitern und ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt verbessern können. Kurz gesagt: Berufsbegleitende Teilqualifizierungen sind eine nachhaltige Investition in die Zukunft eines Unternehmens, die sowohl die Mitarbeitenden als auch den Erfolg des Unternehmens stärkt.
„Das kann ich wirklich jedem nur weiterempfehlen“, sagt ein zufriedener Max Sikorski, der als Küchenkraft beim Hotel Wikingerhof in Kropp arbeitet. Er bezieht sich dabei auf das Förderprogramm der Beschäftigtenqualifizierung, das am ersten April 2024 bundesweit eingeführt wurde und an dem er seit gut einem halben Jahr teilnimmt. Dies ermöglicht ihm, sich innerhalb von drei Jahren berufsbegleitend zum Koch ausbilden zu lassen – und das ohne Gehaltseinbußen! Angesprochen auf das Qualifizierungsprogramm sagt sein Chef Jörn Groth: „Als ich über die innovative Förderung durch das Jobcenter Flensburg informiert worden bin, habe ich sofort die enormen Vorteile für unser Unternehmen und unsere Mitarbeitenden erkannt.“
„Als ich über die innovative Förderung durch das Jobcenter Flensburg informiert worden bin, habe ich sofort die enormen Vorteile für das Unternehmen und unsere Mitarbeitenden erkannt.“
Jörn Groth | Geschäftsführer Hotel Wikingerhof
Damit meint er zum einen die hohen Förderquoten für die Weiterbildungsmaßnahmen, die der Betrieb erhält und zum anderen auch die große Chance für bereits Beschäftigte, sich ohne finanzielle Nachteile zu qualifizieren. Die flexiblen Möglichkeiten bei der Umsetzung des Programms kommen gerade dem stark saisonal ausgerichteten Gaststätten- und Hotelgewerbe zugute. So erfolgt die Qualifizierung von Max Sikorski in der Nebensaison, wo ohnehin nicht viel Personal gebraucht wird. Während der arbeitsintensiven Hochsaison stehen die Auszubildenden dem Betrieb dann wieder voll zur Verfügung.
Die Beratung des Hotels Wikingerhof erfolgte über Herrn Fricke vom gemeinsamen Arbeitgeberservice des Jobcenters Flensburg und der Agentur für Arbeit. Er betreut speziell das Hotel- und Gaststättengewerbe und betont die große Flexibilität der stufenweisen aufgebauten Weiterbildung: „Im Vergleich zur klassischen Ausbildung erhalten die Beschäftigten für jedes der sechs Ausbildungsmodule ein Zertifikat, mit dem man sich auch schon bewerben kann, ohne die dreijährige Ausbildung vollständig abgeschlossen zu haben.“ Damit werden zusätzliche Anreize und eine größere Motivation für eine berufsbegleitende Qualifizierung geschaffen. Dies merkt auch die Ausbildungsbeauftragte Leonie Claver, die Max Sikorski während seiner Ausbildung im Hotel Wikingerhof betreut: „Wir haben mit Max einen hochmotivierten und engagierten Kollegen, der sich sehr schnell die Fachkenntnisse aneignet.“ Herr Sikorski freut sich sehr über die Chance, sich auch mit 28 Jahren noch fachlich qualifizieren zu können: „Die normale Ausbildung war finanziell bei mir einfach nicht drin, aber unter diesen Rahmenbedingungen kann ich mein Berufsziel, Koch zu werden, doch noch erreichen.“
„Im Vergleich zur klassischen Ausbildung erhalten die Beschäftigten für jedes der sechs Ausbildungsmodule ein Zertifikat, mit dem man sich auch schon bewerben kann, ohne die dreijährige Ausbildung vollständig abgeschlossen zu haben.“
Andreas Fricke | (gemeinsamer Arbeitgeberservice Jobcenter Flensburg und Agentur für Arbeit)
Insgesamt betrachtet, profitieren von der beruflichen Weiterbildung für Beschäftigte sehr viele Seiten: Die Betriebe werden bei ihrer dringenden Suche nach Fachkräften finanziell unterstützt und haben aufgrund der Flexibilität des Förderprogramms keine Einschränkungen im betrieblichen Arbeitsalltag. Die Beschäftigten können sich unabhängig von einer klassischen dualen Ausbildung sehr individuell und ohne finanzielle Einbußen zur Fachkraft ausbilden lassen. Schlussendlich ist die Beschäftigtenqualifizierung im Hotel- und Gaststättengewerbe auch ein wichtiger Baustein zur Förderung der regionalen Tourismusregion im Rahmen der Regionalentwicklung.