Ein Praktikum kann eine wertvolle Brücke für den Beginn einer Ausbildung sein – sowohl für die Auszubildenden als auch für die Unternehmen. Für Auszubildende bietet ein Praktikum die Möglichkeit, praktische Erfahrungen zu sammeln, die Arbeitswelt kennenzulernen und ihre Fähigkeiten in einem realen Umfeld zu testen. Es ist eine Chance, sich in einem bestimmten Berufsfeld auszuprobieren und herauszufinden, ob es zu den persönlichen Interessen und Zielen passt. Für Unternehmen hingegen ist ein Praktikum eine hervorragende Gelegenheit, potenzielle Auszubildende kennenzulernen. Sie können die Fähigkeiten und die Motivation der Praktikanten beobachten und direkt entscheiden, ob sie diese in eine Ausbildung übernehmen möchten. Dies reduziert das Risiko bei der Auswahl neuer Auszubildender und kann auch dazu beitragen, die Einarbeitungszeit zu verkürzen. Das Jobcenter Flensburg nimmt in diesem Prozess oft eine wichtige Rolle ein. Es kann sowohl Auszubildenden als auch Unternehmen Unterstützung anbieten, indem es Informationen über Praktikumsplätze bereitstellt, Fördermöglichkeiten aufzeigt und bei der Vermittlung von Praktikanten hilft.
„Ich bin unglaublich froh, dass ich endlich einen Ausbildungsplatz bekommen habe“, sagt ein glücklicher Mohammed Mohammed, der seit dem 1. September dieses Jahres beim Landgasthof Tarp zum Restaurantfachmann ausgebildet wird. Vor dem Ausbildungsstart hatte der aus Syrien stammende junge Mann eine lange Bewerbungsphase für unterschiedliche Berufsausbildungen hinter sich. Obwohl er seinen Ersten allgemeinbildenden Schulabschluss (ESA) mit „sehr gut“ bestanden hatte, war es für ihn schwierig, einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Erst über den Kontakt mit dem Ausbildungsberater Malte Rehder konnte er erfolgreich als Auszubildender an den Landgasthof in Tarp vermittelt werden. Der Beratungsprozess verlief für beide Seiten sehr erfolgreich: „Herr Mohammed ist ein positives Paradebeispiel dafür, wie man gemeinsam ein Berufsziel entwickeln und umsetzen kann. Trotz einiger Rückschläge bei seinen Bewerbungen hat er sich auch selbst viele eigenständige Gedanken gemacht“, so ein zufriedener Malte Rehder. Dabei unterstützte das Jobcenter Flensburg nicht nur in einer beratenden Form, sondern konnte auch mit Zuschüssen für den Führerschein und den PKW-Erwerb die erforderliche Mobilität für den Arbeitsweg von Herrn Mohammed mit gewährleisten.
„Herr Mohammed ist ein positives Paradebeispiel dafür, wie man gemeinsam ein Berufsziel entwickeln und umsetzen kann!“
Malte Rehder (Ausbildungsberater Jobcenter Flensburg)
Auch für den traditionsreichen Landgasthof war die Vermittlung von Herrn Mohammed ein echter Glücksfall. „Wir haben hier nicht nur einen Fachkräftemangel, sondern suchen generell händeringend nach Arbeitskräften – die aktuelle Situation ist wirklich dramatisch“, sagt Dirk Tiedge, der den Landgasthof mittlerweile in der vierten Generation führt. Wie dramatisch der Personalmangel ist, zeigt auch die formal aufwändige Einstellung einer Auszubildenden aus dem fernen Vietnam im letzten Jahr. Umso wichtiger ist für Dirk Tiedge die kontinuierliche Zusammenarbeit mit dem Jobcenter Flensburg: „Die Kooperation ist äußerst unkompliziert. Ich musste nicht Unmengen von Formularen ausfüllen und werde regelmäßig zwecks aktuellen Austauschs persönlich kontaktiert – ich bin von der Zusammenarbeit mit dem Jobcenter echt begeistert!“ Schon öfter konnte das Jobcenter den Landgasthof personaltechnisch unterstützen, so dass zumindest der eine oder andere Personalbedarf damit gedeckt werden konnte.
„Ich bin von der Zusammenarbeit mit dem Jobcenter echt begeistert!“
Dirk Tiedge (Geschäftsführer Landgasthof Tarp)
Mittlerweile hat sich Herr Mohammed nach rund drei Ausbildungsmonaten gut in das aus 22 Angestellten und vier Auszubildenden bestehende Landgasthof-Team eingelebt: „Ich verstehe mich mit allen sehr gut und habe keine Verständigungsprobleme wegen der deutschen Sprache“. Dies ist in vielen Arbeitsbereichen in der Branche auch nicht so relevant. Dirk Tiedge bringt es auf den Punkt: „Für alltägliche Tätigkeiten wie z. B. Abwaschen oder Zimmerreinigung sind keine umfangreichen Deutschkenntnisse erforderlich!“