05.06.2024

Neue Fachkräfte für den Arbeitsmarkt!

Anhand von Übungsköpfen vermittelt Ausbilderin Silke Carstensen die unterschiedlichsten Haarschneidetechniken.

Das Jobcenter Flensburg fördert in Kooperation mit verschiedenen Bildungsträgern Fachkräfte im Rahmen von beruflichen Weiterbildungen (FbW). Das mögliche Qualifizierungsspektrum ist dabei sehr vielseitig: Ob es sich um eine kurze berufliche Weiterbildung mit Teilnahmezertifikat oder eine drei Jahre dauernde abschlussorientierte Weiterbildung in Teilzeit handelt – das breit aufgestellte Angebot bietet einen großen individuellen Spielraum für die Lebensumstände und Bedürfnisse jedes Einzelnen. Damit werden dem Arbeitsmarkt kontinuierlich gut qualifizierte Fachkräfte zur Verfügung gestellt: In der zweiten Jahreshälfte 2024 werden wieder viele Jobcenter-Kunden einen berufsqualifizierenden Abschluss erlangen – unter anderem als Friseur, Fachlageristen sowie als pädagogische Assistenz. Das
Ausbildungsmodell der überbetrieblichen beruflichen Weiterbildung wird seit vielen Jahren auch mit der Handwerkskammer Flensburg praktiziert – und das überaus erfolgreich, wie das nachfolgende Praxis-Beispiel zeigt.

„Konzentrierte Stille“ – so lässt sich die Arbeitsatmosphäre im Schulungsraum für Friseure in der Handwerkskammer Flensburg kurz und bündig beschreiben. 14 junge Menschen, darunter auch sieben Männer, arbeiten – unter der Anleitung der Friseurmeisterin Silke Carstensen – anhand von Modellköpfen an den unterschiedlichsten Haarschnitten.

“Man kann in der Ausbildungsgruppe auf jeden Einzelnen individuell eingehen und das entsprechende Fachwissen sehr gezielt vermitteln.”

Silke Carstensen | Ausbilderin Handwerkskammer Flensburg

„Man kann in der Ausbildungsgruppe auf jeden Einzelnen individuell eingehen und das entsprechende Fachwissen gezielt vermitteln“, sagt die erfahrene Ausbilderin. Dies wird auch von den Teilnehmenden bestätigt: „Die Ausbildung hier ist einfach super. Man lernt sehr viel, was mir dann auch bei der praktischen Arbeit im Rahmen meines Betriebspraktikums wirklich geholfen hat“, freut sich die Auszubildende Dafina Shemsiu. Dass sie als fünffache Mutter überhaupt eine Ausbildung machen kann, liegt daran, dass die Umschulung speziell für Erziehende als Teilzeit-Ausbildung mit entsprechend kinderfreundlichen Arbeitszeiten konzipiert ist. Damit wird auch für Menschen, die Kinder zu betreuen haben, eine gute Chance und Perspektive für den Einstieg in das Berufsleben geschaffen.

“Aufgrund der intensiven fachlichen und sozialen Betreuung haben wir im Rahmen unserer Ausbildungskurse so gut wie keine Ausbildungsabbrüche zu verzeichnen.”

Katarzyna Hill | Projektleiterin bei der Handwerkskammer

Projektleiterin Katarzyna Hill berät die Auszubildenden auch bei individuellen praktischen Alltagsthemen.

Nicht nur die gute Ausbildungsqualität bezüglich der fachlichen Fertigkeiten ist ein charakteristisches Merkmal der überbetrieblichen Ausbildung bei der Handwerkskammer. Für Herausforderungen, die nicht unmittelbar mit der beruflichen Weiterbildung zusammenhängen, steht allen Teilnehmenden eine pädagogische Betreuungskraft zur Verfügung. Dabei geht es beispielsweise um das Ausfüllen von Antragsformularen, Kinderbetreuung in der Ferienzeit, Hilfestellungen bei schulischen Problemen oder auch um die Verbesserung der Deutschkenntnisse für Zugewanderte. „Aufgrund der intensiven fachlichen und sozialen Betreuung haben wir im Rahmen unserer Ausbildungskurse so gut wie keine Ausbildungsabbrüche zu verzeichnen“, so Katarzyna Hill, die bei der Handwerkskammer als Projektleiterin eingestellt ist. Und sie ergänzt: „Dabei schätzen wir auch die enge Zusammenarbeit mit den Qualifizierungsberaterinnen vom Jobcenter Flensburg, mit denen wir auftauchende Probleme gemeinsam und schnell lösen.“

Neben der Ausbildung für das Friseurhandwerk qualifiziert das Jobcenter Flensburg auch Personal für andere Branchen. So werden Mitte dieses Jahres unter anderem noch Fachkräfte für die Lager- und Logistikbranche sowie pädagogische Assistenten zum Einsatz als Integrations- und Inklusionskräfte oder Schulbegleitende ihre berufliche Weiterbildung erfolgreich abschließen und den regionalen Fachkräftearbeitsmarkt verstärken. Und falls es trotz guter Qualifizierung anschließend nicht gleich zu einer Arbeitsanstellung kommen sollte, hilft das Jobcenter Flensburg auch hier weiter: Dann wird die Absolventenmanagerin Inger Nommensen tätig und unterstützt die Absolventen einer beruflichen Weiterbildung bei ihrer Arbeitsplatzsuche.

Gemeinsam zum berufsqualifizierenden Abschluss: Silke Carstensen (Ausbilderin Handwerkskammer), Katarzyna Hill (Projektleiterin Handwerkskammer) sowie die hoch motivierte Ausbildungsgruppe (v.r.n.l.)
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